„Efeupfote! Efeupfote, wach auf!“
Unsanft werde ich von Schakalpfote geweckt.
„Was'n los?“, murmel ich verschlafen und und schaue sie an. Die Sonne ist bereits aufgegangen und scheint hinter Schakalpfotes Kopf, weswegen ich nur ihre Silhouette erkennen kann.
„Efeupfote, stell dir vor! Bärenklaue hat gesagt, dass wir heute geprüft werden!“, plappert sie aufgeregt weiter.
„Mmh...super“, brumme ich vor mich hin, denn eigentlich würde ich gerne weiterschlafen.
Empört stupst mich Schakalpfote noch einmal kräftig an.
„Autsch!“
„Stell dich nicht so an! Außerdem kannst du immer noch schlafen, wenn wir endlich Krieger sind!“
Munter springt sie auf und ab, wie ein Floh.
Ich seufze und setze mich auf. Als ich die Pfote hebe, um mit meiner Morgenwäsche zu beginnen, schlägt sie mir ungeduldig mit dem Schwanz auf den Kopf.
„Komm schon, Bärenklaue und Wolfsblut warten nicht ewig!“
Mit diesen Worten schubst sie mich aus dem Schülerbau und rennt auf unsere beiden Mentoren zu, die tatsächlich bereits am Lagerausgang auf uns warten. Ich seufze noch einmal kurz und laufe ihr dann hinterher.
Wir folgen unseren Mentoren durch unser schneebedecktes Territorium.
„Schakalpfote, du jagst vom Fluss bis zu der alten Buche“, sagt Bärenklaue.
„Und du, Efeupfote, jagst bei den Hügeln“, wendet sich Wolfsblut zu mir.
„Einverstanden“, nicke ich. Ich drehe mich zu Schakalpfote um, um ihr viel Erfolg zu wünschen, doch sie läuft bereits Richtung Fluss.
„Viel Glück!“, brülle ich ihr hinterher.
Leise bekomme ich ein „Dir auch!“ zurück. Bärenklaue folgt Schakalpfote langsam und auch ich mache mich auf den Weg in das mir zugeteilte Jagdgebiet, wohl wissend, dass Wolfsblut mich beobachten wird.
Nach einiger Zeit habe ich bereits ein Eichhörnchen und ein Kaninchen gefangen. Als ich den Geruch eines weiteren Kaninchens vernehme, schleiche ich mich vorsichtig an.
Doch plötzlich erklingt ein metallenes Schnappen und zeitgleich fühlte sich meine linke Vorderpfote so an, als würde ein Dachs seine Zähne in sie schlagen.
Ich schreie auf, doch aus meiner Kehle kommt nur ein Gurgeln. Ich versuche wegzulaufen, doch meine Pfote schmerzt so sehr und fühlt sich merkwürdig an. Die Schneelandschaft, die eben noch strahlend weiß war, wird zunehmend dunkler. Angsterfüllt humple ich weg. Weg von der Stelle, an der meine Pfote begann, weh zu tun. Doch schon nach wenigen Schritten wird alles um mich herum dunkel. Dunkler als die dunkelste Nacht, die ich je erlebt habe.